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Erfahrungen und Wissenswertes

Jagd

Das Vollblut - die Königsklasse

Der Pointer gilt als Vollblut unter den Vorstehhunden. Pferdekenner wissen, dass das arabische Vollblut nicht nur sehr schnell und unheimlich ausdauernd ist, sondern auch sehr selbständig und hoch sensibel. Genau dies ist auch der English Pointer. Bei der jagdlichen Ausbildung ist zu beachten, dass jeder Pointer neben einer hohen Sensibilität auch seinen eigenen, individuellen Charakter hat. Für den Ausbilder und Führer bedeutet dies, ein unheimliches Gespür, viel Leidenschaft und eine gute Selbstreflektion zu haben sowie die Bereitschaft ständig dazu zu lernen. Es ist vergleichbar mit dem Tanz auf einem Drahtseil. Aus Eigenerfahrung kann ich sagen, das es sich lohnt diesen Tanz auf dem Drahtseil zu erlernen und unbeschwert zu tanzen. Loslassen können und dem Pointer vertrauen sind wichtige Bestandteile. Nur so ist es möglich die Pointer im Feld, auf Jagden und Nachsuche zu führen. Eine Ausbildung nach Schema "F" wird bei dem English Pointer nicht funktionieren.
Jedes mal, wenn ich mit meinen Pointern zum Training bin, eine Prüfung absolviere oder zur Jagd gehe, habe ich das Gefühl Vollblüter an meiner Seite zu haben, die nur darauf warten losgelassen zu werden. Es gibt für mich nichts Schöneres als die Zusammenarbeit mit meinen Pointern im Feld. Es vermittelt mir das Gefühl von Freiheit pur.

Familie

Let the Pointer take you home.

Der English Pointer benötigt menschlichen Kontakt/ "Familienanschluss". Bei entsprechender Auslastung ist er im Haus ein durchaus ruhiger Vertreter, der nur allzu gerne seinen Platz auf dem Sofa oder im Bett einnimmt. Aufgrund seiner Sensibilität vermag er jegliche Empfindung/ Stimmungslage seines Menschen zu spüren und stellt sich darauf ein. Er beschwichtigt, wenn man selbst ärgerlich ist, muntert auf, wenn man traurig ist und bringt noch mehr Freude ins "Spiel", wenn man glücklich ist. 

Einige Vertreter sind in der Lage Türen oder gar Schraubverschlüsse zu öffnen, dies empfehle ich zumindest immer im Gedächtnis zu behalten, sollte mal das Brötchen in der Küche fehlen, die doch zugemacht worden ist.

Mich selbst lassen meine English Pointer, egal wo wir sind, "ankommen". Sie geben mir das Gefühl zu Hause zu sein.

Show

Eleganz in Perfektion

Der English Pointer kennt vornehmlich 2 Gänge, den ersten und den dritten (Schritt und Galopp). Ihn in den 2. zu bekommen bedarf es ein wenig Übung. Hat man es geschafft, kommt man in den Genuss sich über ein raumgreifendes Wunder an Gangwerk im Trab zu erfreuen. Eleganz in Perfektion. Leider sind die Ausstellungsringe oft viel zu klein, um tatsächlich so einen atemberaubenden Anblick mit viel Schub aus der Hinterhand in vollem Umfang betrachten zu können. Der English Pointer ist auch im Trab sehr schnell unterwegs. Meine eigenen English Pointer zeigen sich auf Ausstellungen grundsätzlich, unter anderem Dank des Trainings im Winter, immer sehr ausbalanciert und benötigen keine Hilfsmittel wie z. B. den leider bei einigen Ausstellern oft zum Einsatz kommenden Sprühkleber.

Schlitten- und Zughundesport

Ruhe vor dem Sturm

Der English Pointer ist ein schnell lernender Jagdhund, der sich sich sowohl auf trockenem Land ("Dry") als auch auf Schnee ("Snow") sehr selbstsicher vermag zu bewegen. Er kann im Sprint und Mitteldistanz sowie in allen Kategorien eingesetzt werden - im Freizeitbereich und Leistungssport. Es Bedarf von einem selbst sehr viel Selbstreflektion, Wissen, Erfahrung und Durchhaltevermögen die English Pointer in diesem Bereich zu führen. Sie sind keine "kopflosen" Rennhunde!
Ich persönlich mag diese Ruhe, diese Stille kurz bevor der "Schalter" umgelegt wird und der "Sturm" losbricht - kraftvoll und wahnsinnig schnell fliegen die Pointer über die Wege. Ein Moment an dem es so scheint, als ob sie nichts und niemand aufhalten könne.

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